Gesamtschule ohne Zensuren
Die Waldorfschule beginnt mit der 1. und endet mit der 12. Klasse. Im Idealfall bleiben die Schülerinnen und Schüler während ihres gesamten Schullebens in einem Klassenverband zusammen. Der Klassenverband gewinnt dadurch eine besondere Bedeutung: Hier erfahren die Kinder und Jugendlichen durch die langjährige Gemeinschaft eine besondere Form des sozialen Miteinanders.
Unsere Schule steht jedem Kind offen. Im Laufe seines Weges durch die Klassenstufen stellt sich nach und nach heraus, welche seiner Fähigkeiten sich leichter oder weniger leicht entwickeln. Davon abhängig entscheiden sich die Jugendlichen in der 11. Klasse, in welchen Schulabschluss ihr Weg münden soll. In der 12. Klasse sind die Lerngruppen dann in einigen Fächern entsprechend dieser Entscheidung getrennt. Unser pädagogisches Ziel ist es weniger, jedem Kind eine bestimmte Menge an abfragbarem Wissen zu vermitteln. Vielmehr möchten wir in jeder einzelnen Klasse, abhängig vom Entwicklungsstand dieser Altersstufe, den heranwachsenden Menschen Möglichkeiten zu künstlerischen, handwerklichen, motorischen und kognitiven Erfahrungen bieten, die Teil und Grundlage jeder Wissensaneignung sind. Im eigenen Tun werden die verschiedenen Kräfte geschult und unmittelbar erfahren. Dies gestaltet jedes Kind individuell nach seinen Möglichkeiten und gibt sein Bestes.
Ohne Zensuren
Dieser Erfahrungs- und Lernprozess wird nicht mit Schulnoten bewertet, sondern beschrieben, und zwar in einem Wortzeugnis am Ende des Schuljahres, individuell für jedes Kind und jeden Jugendlichen. Die dort formulierten Hinweise begleiten die Lernenden in die nächste Klassenstufe. Ein „Sitzenbleiben“ gibt es nicht. Erst in der 12. Klasse, zusätzlich zu den Wortzeugnissen, gibt es Noten für jedes Fach. Die Motivation zum Lernen entsteht nicht durch die erreichten Noten, sondern von Innen heraus, durch altersgerechte Erfahrungsangebote.